Discussion:
Defekter HDMI-Ausgang durch Überspannung - Reparatur?
(zu alt für eine Antwort)
Philipp Klaus Krause
2016-12-02 16:44:38 UTC
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Guten Abend,

an meinen Schenker S403 (Clevo W840SN) ist durch Überspannung der
HDMI-Ausgang kaputtgegangen. Weder unter Debian GNU/Linux noch unter
Windows werden angeschlossene Monitore erkannt.

Schenker meint, ich solle das Notebook einschicken damit ein
Kostenvoranschlag erstellt werden kann; falls ein Mainboardtausch nötig
ist, würde der etwa 450€ kosten.

Da das S403 schon ein älteres Gerät ist, würde ich nur ungern so viel
ausgeben.
Hat jemand Erfahrungen mit defekten HDMI-Ausgängen, entsprechenden
Repraturen und den entstehenden Kosten? Ist damit zu rechnen, dass das
Mainboard getauscht werden muss? Gibt es Werkstätten, die auch einzelne
Bauteile auf dem Mainboard tauschen würden?

Philipp
Marc Haber
2016-12-02 17:37:39 UTC
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Post by Philipp Klaus Krause
Hat jemand Erfahrungen mit defekten HDMI-Ausgängen, entsprechenden
Repraturen und den entstehenden Kosten? Ist damit zu rechnen, dass das
Mainboard getauscht werden muss? Gibt es Werkstätten, die auch einzelne
Bauteile auf dem Mainboard tauschen würden?
Nein, ja, und wenn es jemanden gibt, dann überschreiten die
Reparaturkosten den Restwert des Geräts trotzdem.

Grüße
Marc
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Marcel Mueller
2016-12-02 22:21:16 UTC
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Post by Philipp Klaus Krause
an meinen Schenker S403 (Clevo W840SN) ist durch Überspannung der
HDMI-Ausgang kaputtgegangen.
Wie bekommt man mit vertretbarem Aufwand Überspannung auf einen
HDMI-Ausgang?
Post by Philipp Klaus Krause
Weder unter Debian GNU/Linux noch unter
Windows werden angeschlossene Monitore erkannt.
Schenker meint, ich solle das Notebook einschicken damit ein
Kostenvoranschlag erstellt werden kann; falls ein Mainboardtausch nötig
ist, würde der etwa 450€ kosten.
Falls der HDMI-Anschluss wirklich defekt ist, muss wirklich das Board
raus. Es sei denn Du kannst BGA Grafikchips aus- und einlöten und auch
beschaffen.
Post by Philipp Klaus Krause
Gibt es Werkstätten, die auch einzelne
Bauteile auf dem Mainboard tauschen würden?
Bestimmt. Aber einen BGA-Chip ohne Beschädigung der Platine herunter zu
bekommen, ist schon eine Kür. Den neue ohne Bestückungsautomat wieder
exakt auf Position zu bekommen, ist die nächste Kür. Und die nächste
Runde zum wieder festlöten im Reflow-Ofen tut der Platine auch nicht
wirklich gut. Normalerweise werden empfindliche Teile wie Buchsen erst
danach aufgelötet.
Ich sage nicht, dass das unmöglich ist, aber aufwändig und riskant ist
es schon. Dagegen ist das aufbacken von durch Flexing abgelösten Chips
harmlos. Kurzum, wer noch halbwegs bei Verstand ist, tut das nicht für
ein Gerät von ein paar hundert Euro.


Marcel
Philipp Klaus Krause
2016-12-03 07:59:53 UTC
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Post by Marcel Mueller
Post by Philipp Klaus Krause
an meinen Schenker S403 (Clevo W840SN) ist durch Überspannung der
HDMI-Ausgang kaputtgegangen.
Wie bekommt man mit vertretbarem Aufwand Überspannung auf einen
HDMI-Ausgang?
Die übliche Methode ist wohl, einen Blitz in wenigen hundert Metern
Entfernung einschlagen zu lassen: Weit genug weg, das die meiste
Elektronik keinen Schaden nimmt, aber nah genug, um auf HDMI-Kabeln
Spannungen zu induzieren, die alle HDMI Ein- und Ausgänge zerstören.
Bei mir war es allerdings anders: Am Minuspol des 9V-Eingangs einer Sega
Mark III Spielekonsole lagen kurzzeitig 230V an. Die Konsole war
ausgeschaltet, aber der einpolige Ausschalter trennt den Minuspol nicht,
und der Minuspol ist mit der Masseleitung des SCART-Ausgangs verbunden.
Die Konsole war per SCART mit einem SCART-Umschalter verbunden, dessen
Ausgang mit einem SCART-HDMI-Konverter. Dessen Ausgang mit einem
HDMI-Umschalter, dessen Ausgang mit einem Monitor. Am anderen Eingang
des HDMI-Umschalters war das Notebook, Am anderen Eingang des
SCART-Umschalters eine Sega Master System-Spielekonsole.
Der FI löste aus, das Notebook schaltete sich ab.
Die Umschalter und die SMS haben es überlebt. SCART->Konverter und
Monitor nicht. An der Mark III is wohl der SCART-Ausgang kaputt. Am
Notebook der HDMI-Ausgang.
Post by Marcel Mueller
Post by Philipp Klaus Krause
Weder unter Debian GNU/Linux noch unter
Windows werden angeschlossene Monitore erkannt.
Schenker meint, ich solle das Notebook einschicken damit ein
Kostenvoranschlag erstellt werden kann; falls ein Mainboardtausch nötig
ist, würde der etwa 450€ kosten.
Falls der HDMI-Anschluss wirklich defekt ist, muss wirklich das Board
raus. Es sei denn Du kannst BGA Grafikchips aus- und einlöten und auch
beschaffen.
Könnten da noch einfacher zu tauschende Bauelemente drin sein? Man liest
z.B. dass bei HDMI-Ausgängen der Playstation 3/4 es oft an Dioden liegt.
Das Notebook nur die integrierte Intel-Graphik. Kommt da das HDMI-Signal
direkt vom Prozessor, oder gibt es da noch irgendwelche Transceiver im
Signalweg?

Philipp
Marcel Mueller
2016-12-03 10:47:06 UTC
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Post by Philipp Klaus Krause
Post by Marcel Mueller
Post by Philipp Klaus Krause
an meinen Schenker S403 (Clevo W840SN) ist durch Überspannung der
HDMI-Ausgang kaputtgegangen.
Wie bekommt man mit vertretbarem Aufwand Überspannung auf einen
HDMI-Ausgang?
Die übliche Methode ist wohl, einen Blitz in wenigen hundert Metern
Entfernung einschlagen zu lassen: Weit genug weg, das die meiste
Elektronik keinen Schaden nimmt, aber nah genug, um auf HDMI-Kabeln
Spannungen zu induzieren, die alle HDMI Ein- und Ausgänge zerstören.
Ja, OK, damit bekommt man alle möglichen Ports kurz. Die
Ausgleichsströme durch die Kabelschirme sind oft das Problem.
Post by Philipp Klaus Krause
Bei mir war es allerdings anders: Am Minuspol des 9V-Eingangs einer Sega
Mark III Spielekonsole lagen kurzzeitig 230V an.
Das macht man aber auch nicht.
Post by Philipp Klaus Krause
Post by Marcel Mueller
Post by Philipp Klaus Krause
Schenker meint, ich solle das Notebook einschicken damit ein
Kostenvoranschlag erstellt werden kann; falls ein Mainboardtausch nötig
ist, würde der etwa 450€ kosten.
Falls der HDMI-Anschluss wirklich defekt ist, muss wirklich das Board
raus. Es sei denn Du kannst BGA Grafikchips aus- und einlöten und auch
beschaffen.
Könnten da noch einfacher zu tauschende Bauelemente drin sein? Man liest
z.B. dass bei HDMI-Ausgängen der Playstation 3/4 es oft an Dioden liegt.
Das Notebook nur die integrierte Intel-Graphik. Kommt da das HDMI-Signal
direkt vom Prozessor, oder gibt es da noch irgendwelche Transceiver im
Signalweg?
Üblicherweise sitzen die TDMS-Transmitter heutzutage zusammen mit der
GPU in einem Chip. Viel mehr als ein Pi-Filter kommt da selten noch
dahinter.
Wobei noch zu klären wäre, ob es wirklich die eher robusten,
symmetrischen TDMS-Leitungen gegrillt hat oder viel mehr die
Steuersignale (SDA/SCL/Hotplug). Das sind nur einfache I/O Ports.
Ich tippe ganz deutlich auf die Steuerleitungen. Denn die TDMS-Signale
sind unidirektional. Der Computer würde also gar nicht merken, wenn da
nichts brauchbares mehr raus kommt, den Monitor aber dennoch erkennen.
Genau prüfen könnte man es, falls man den Grafiktreiber wie in alten
Zeiten dazu überreden kann, einfach so ungeprüft irgendein Signal
auszugeben. Aber das ist heutzutage selbst unter Linux/Xorg eine
Vollkatastrophe, wie ich immer mal wieder bemerken darf, wenn an eine
Kiste mal ein alter, großer CRT angeschlossen werden soll, der wegen der
hohen Frequenzen Antennenkabel statt der ungeeigneten VGA-Kabel nutzt.
Damit geht die automatische Erkennung nämlich auch nicht.


Marcel
Michael Limburg
2016-12-03 14:50:44 UTC
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Post by Philipp Klaus Krause
Könnten da noch einfacher zu tauschende Bauelemente drin sein? Man liest
z.B. dass bei HDMI-Ausgängen der Playstation 3/4 es oft an Dioden liegt.
Das Notebook nur die integrierte Intel-Graphik. Kommt da das HDMI-Signal
direkt vom Prozessor, oder gibt es da noch irgendwelche Transceiver im
Signalweg?
Letzteres ist durchaus möglich, bei ähnlichen Modellen ist das durchaus so.
Da wird man wohl nachschauen müssen.

MfG
Marcel Mueller
2016-12-03 18:18:40 UTC
Permalink
Post by Michael Limburg
Post by Philipp Klaus Krause
Könnten da noch einfacher zu tauschende Bauelemente drin sein? Man liest
z.B. dass bei HDMI-Ausgängen der Playstation 3/4 es oft an Dioden liegt.
Das Notebook nur die integrierte Intel-Graphik. Kommt da das HDMI-Signal
direkt vom Prozessor, oder gibt es da noch irgendwelche Transceiver im
Signalweg?
Letzteres ist durchaus möglich, bei ähnlichen Modellen ist das durchaus so.
Da wird man wohl nachschauen müssen.
Nur dass es vermutlich eher (oder auch) den I2C Bus gefetzt hat.


Marcel

Michael Limburg
2016-12-02 20:44:49 UTC
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Post by Philipp Klaus Krause
Guten Abend,
an meinen Schenker S403 (Clevo W840SN) ist durch Überspannung der
HDMI-Ausgang kaputtgegangen. Weder unter Debian GNU/Linux noch unter
Das weiß man sicher?
Post by Philipp Klaus Krause
Windows werden angeschlossene Monitore erkannt.
Wenn der Monitor nicht erkannt wird bzw. kein Monitor erkannt wird,
kann man das ja umgehen, indem man die Parameter für die Ausgabe fest
vorgibt.
Post by Philipp Klaus Krause
Hat jemand Erfahrungen mit defekten HDMI-Ausgängen, entsprechenden
Repraturen und den entstehenden Kosten? Ist damit zu rechnen, dass das
Mainboard getauscht werden muss? Gibt es Werkstätten, die auch einzelne
Bauteile auf dem Mainboard tauschen würden?
Natürlich gibt's Firmen, die auch mal ein Mainboard reparieren. Ob die
das allerdings dann mit genau diesem Mainboard machen, wird man im
Eintzelfall abklären müssen. Es nutzt ja z.B. nix, wenn die Firma
den Defekt finden würde, aber dann kein Ersatzteil bekäme.

MfG
Philipp Klaus Krause
2016-12-03 17:38:40 UTC
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Post by Michael Limburg
Post by Philipp Klaus Krause
Guten Abend,
an meinen Schenker S403 (Clevo W840SN) ist durch Überspannung der
HDMI-Ausgang kaputtgegangen. Weder unter Debian GNU/Linux noch unter
Das weiß man sicher?
Ja.
Post by Michael Limburg
Post by Philipp Klaus Krause
Windows werden angeschlossene Monitore erkannt.
Wenn der Monitor nicht erkannt wird bzw. kein Monitor erkannt wird,
kann man das ja umgehen, indem man die Parameter für die Ausgabe fest
vorgibt.
Irgendwie scheint der HDMI-Ausgang völlig weg zu sein. In der
xrandr-Ausgabe taucht er auch nicht auf.

Philipp
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