Post by Marcus JodorfPost by Martin GerdesSoll man das Gerät am Netz lassen (und somit den Ladestand quasi
dauernd auf 100% halten) oder soll man das Gerät primär auf Akku
laufen lassen und nur nachladen, wenn der Ladestand unter 20% sinkt
(und dann auf etwa 80% aufladen)?
Wie schon erwähnt haben die namhaften Hersteller das mit der Alterung
mittlerweile ganz gut im Griff. Einfach benutzen und fertig.
Also stationär am Kabel und gut.
Akku drinlassen natürlich - manche Leute ohne Notebook müssen
stattdessen extra noch eine USV kaufen.
Das war keine Frage. Ich habe die Empfehlung "Akku herausnehmen" nie
verstanden, eben aus dem genannten Punkt. Ich stecke doch keine USV aus,
wenn ich schon eine im Gerät eingebaute habe.
Post by Marcus JodorfPost by Martin GerdesOffensichtlich hat keiner der Regulars hier auf diese Frage eine
eindeutige (am besten noch belegbare) Antwort.
Ich hab z.B. noch ein uraltes MacBook Air. Von 2011 oder 2012. Hängt
praktisch seit 10 Jahren Nonstop am Kabel. Akku Gesamtkapazität ist
jetzt letztlich auf auf ein Drittel der Originalkapazität geschrumpft
obwohl es jede Menge Ladezyklen durch hat. Und die Kapazität hat
wirklich extrem langsam abgenommen. Jahrelang hat man davon gar nichts
gemerkt, gegen Ende ging es etwas schneller.
Das Teil hängt die letzten Jahre nonstop am Kabel auf dem Couchtisch und
ist quasi meine Surfstation auf dem Sofa. War davor mein Arbeitsgerät,
auch viel unterwegs und sonst immer am Kabel.
Also jetzige Laufzeit nach 10 Jahren ist jetzt mit nicht mehr ganz 2h
nicht mehr toll aber ist mittlerweile auch völlig egal.
Mit 2 Stunden Laufzeit ist eine Menge mobiler Betrieb möglich. Im
Gegensatz zu Marc (der den Akku bei 70% Restkapazität erneutert) halte
ich einen Akku mit 2 Stunden Restlaufzeit noch nicht für unbrauchbar.
Unterschiedliche Nutzung.
Post by Marcus JodorfDenn erstens kann man über annähernd 10 Jahre Nutzung mit brauchbarem
Akku überhaupt nicht meckern.
Stimmt.
Post by Marcus JodorfZweitens kostet ein neuer Akku (zumindest als ich das letzte Mal geschaut
hatte) pauschal 139 Euro, also kein Beinbruch und der würde wieder
annähernd 10 Jahre nutzbar sein.
Ich halte die genannten Zeiten für zu optimistisch, stimme Dir aber
sonst grundsätzlich zu. Bereits im privaten Umfeld, vor allem aber im
geschäftlichen sind 139 Euro für eine deutliche Verbesserung des
täglichen Arbeitsgeräts kleines Geld.
Post by Marcus JodorfDrittens ist das Gerät mittlerweile so veraltet, daß es ohnehin EOL ist.
Ist es das? Funktioniert es nicht mehr als Surfstation?
Post by Marcus JodorfIn der Firma ist das Bild auch nicht anders. Bei den Latitudes dort
halten die Akkus die Nutzungsdauer alle völlig problemlos ohne merkliche
Einbußen durch (5 Jahre). Und sicher auch noch länger, wenn man mit
etwas geschrumpften Laufzeiten leben kann.
In der Firma ist das Bild anders: Die Akkus der dort benutzten Laptops
haben nach 5 Jahren noch so viel nutzbare Laufzeit, daß die Geräte noch
produktiv verwendet werden.
Und am Ende der 5 Jahre mustert die Firma die Geräte aus, egal wie
funktionstüchtig sie noch sein mögen.
Eine nette Firma überläßt die ausgemusterten Geräte ihren Angestellten
zur privaten Weiternutzung. So bekommen diese Geräte ggf. nochmal ein
ziemlich langes zweites Leben. Leasinggeräte haben auf jeden Fall ein
zweites Leben, es gibt einen florierenden Zweitmarkt.
Post by Marcus JodorfGanz früher war das mal anders
In der Tat. Ich erinnere mich noch gut.
Post by Marcus Jodorf- aber mittlerweile ist die Akkulebenszeit so gut, daß die nicht
wechselbaren Akkus überhaupt kein Problem mehr sind.
Ich hab hier neben mir einen altehrwürdigen Latitude E7470 von 2015, den
ich (da ich die IT der Firma bin) auch ausnahmsweise über den
Wartungsvertrag hinaus am Leben lassen kann (16 GB RAM, Skylake i5, LTE
Modem, letztes Modell, das noch alle Status-LEDs hatte, sieht aus wie
neu)
Dann hast Du ihn geschont. :-)
Wenn Du ihn reichlich benutzt und dabei sorgfältig behandelt hättest,
sähe er aus wie neu -- nur die Tastatur und das Trackpad wären typisch
blankgewetzt. Ich sehe die blanken Stellen an der Leertaste und am
Trackpad schon nach einem halben Jahr.
Post by Marcus Jodorfund den ich noch jeden Tag nebenher nutze (ist quasi mein
Videokonferenztool).
Dabei muß man nicht besonders viel tippen.
Post by Marcus JodorfAn Akkulaufzeit hat er bisher ungefähr etwas über 30 min eingebüßt. Also
egal. Ersatzakku wäre auch nicht teuer und in 5 min gewechselt. Aber ist
einfach noch nicht nötig.
Auch der wird noch eher in den Elektroschrott gehen, bevor der Akku
wirklich platt ist.
Was eigentlich aus ökologischen Gründen schade ist.
Post by Marcus JodorfVon daher ist die ganze Diskussion hier in der Praxis mittlerweile etwas
sinnfrei geworden.
Gemessen daran ist die Diskussion aber recht lebendig.
Daneben haben wir erfahren, daß "Shinji" das gleiche Gerät hat wie ich
(bei mir ist es Consumerschrott, er hingegen hält sich für einen Profi).
Er hat den Einbauplatz im Gerät, der einer vielseitigen Konfiguration
geschuldet ist, dazu benutzt, sich eine zweite SSD einzubauen, wobei er
mit einem nachgebauten Ersatzteil aus unbekanntem Grund auf die Nase
gefallen ist. Außerdem wissen wir nun, daß der angebliche Profi "Shinji"
in Wirklichkeit ein Pfuscher ist, der auf die mechanisch vorgesehene
Befestigung des Laufwerks verzichtet und allein auf den Verbinder
vertraut.
Das paßte zwar nicht ganz zum gefragten Thema, ich halte das dennoch für
erfahrenswert.
Post by Marcus JodorfDie großen Markenhersteller haben das mit den Akkus völlig im Griff
und die Preise, irgendwann mal den Akku zu erneuern, falls man die
Geräte endlos lange nutzen will, sind auch keine lange Diskussion wert.
Klar.
Mein letzter Laptop lief aus der Schachtel in meiner Betriebsart etwa 4
Stunden auf Akku (angegeben war er mit 2, das war damals die Rege). Nach
etwa 4 Jahren hatte der Originalakku (dauernd Netzbetrieb) etwa 30
Minuten Restlaufzeit. Ich habe mir dann ein Originalersatzteil
nachgekauft. Als der nach weiteren 4 Jahren auf etwa 1 Stunde herunter
war, wollte ich mir noch einen originalen Ersatzakku kaufen, da gab es
den aber nicht mehr. Gern hätte ich den Preis dafür bezahlt, denn sicher
gibt es bei Akkus Qualitätsunterschiede, und die sind auch relevant. Ein
viel zu billiger kompatibler Akku war dann ein Fehlschlag. Der hatte
anfangs zwar auch 4 Stunden, war aber binnen weniger Monate auf 30
Minuten runter, Reklamation zwecklos, und für 25 Euro streite ich mich
nicht.
Post by Marcus JodorfVon den ungefähr 100 letzten Geräten, die in der Firma ihre 5 Jahre
abgeleistet haben, mußte bei keinem einzigen der Akku wegen Alterung
und verkürzter Laufzeit getauscht werden.
Zwei hatten mittendrin mal Akkudefekte an sich und das wurde natürlich
sofort von Dell getauscht, aber das war es auch schon.
Ist auch ein reines Privatnutzerproblem (und auch da heutzutage eher
mental).
Das wiederum sehe ich nicht so. Das ist primär ein ökologisches Problem.
Wenn ein Akkugerät länger läuft, spart das in letzter Konsequenz
Ressourcen und Elektroschrott. Schon aus diesem Grund sind länger
haltbare Akkus grundsätzlich besser als kurzlebige.
Post by Marcus JodorfFirmengeräte werden normal allerhöchstens 5 Jahre genutzt und
das halten die Akkus mittlerweile problemlos ohne nennenswerte Einbußen
aus.
Eine Firma nutzt ihre Geräte solange, wie sie sie abschreiben kann.
Beträgt die steuerliche Abschreibefrist 4 Jahre, dann sind das 4 Jahre,
beträgt die steuerliche Abschreibefrist 3 Jahre, dann sind das 3 Jahre.
Am besten per Leasing, das kostet zwar etwas mehr, spart auf der anderen
Seite aber die interne Gerätebuchhaltung, und das spart mehr, als das
Leasing mehr kostet.
Das ist aber ein grundsätzlich anderer Ansatz.